GESCHICHTEN AUS DER FERNE – TEIL 8 RONDONIA BRASILIEN 3/3
Ankunft in rondonias minenfeldern
Nach vielen Stunden Autofahrt durch den Dschungel erreichte Stefan Kreis das Edelstein-Minengebiet. Die Fahrt war sehr anstrengend. Abseits jeglicher Zivilisation, im Dschungel, gelegene Minen, werden traditonell abgebaut – bis zum heutigen Tag. “Schwere Maschinen und umfangreiche Spezialausrüstung zur Mine zu bringen ist i.d.R. zu kompliziert. Das fängt schon damit an, wie man diese Teile über den Fluß Rio Negro bekommt”, erklärt Stefan Kreis.
Versteckt in schmalen Tälern sind diese Minen von den Dschungelstraßen aus gesehen kaum zu erahnen. Ein üppiger Teppich aus heimischer Vegetation versteckt den “Schatz”. “Erst auf den letzten Metern entdeckt man plötzlich die Mine, und dann steht man mit dem Auto meist auch schon mitten drin”, berichtet Stefan Kreis.
Weil der Weg zu den Minen physisch sehr anstrengend und auch zeitaufwändig ist, arbeiten und leben die Miner für einen gewissen Zeitraum in der Mine. Deshalb haben sie Schlafsäle aus Holz gebaut, in denen sie ihre Hängematten aufhängen. Diese einfachen Häuser sind so gebaut, daß eine leichte Brise hindurch wehen kann. Um sich während der Nacht vor Moskitos zu schützen, legen sie glimmende Kokosnußschalen in eine Schüssel am Boden. Es ist überraschend effektiv.” sagt Stefan Kreis.
Freundschaften in rondonia
Aber das war nicht die einzige Beobachtung, die bemerkenswert war.
“Als ich das erste Mal die Mine besuchte, war mir aufgefallen, wie vertraut die Menschen mitenander umgingen. Sehen Sie, in unserem Beruf, der Arbeit und dem Handel mit außergewöhnlichen Edelsteinen, ist Vertrauen das Allerwichtigste! Die meisten dieser Minen werden von Familien geführt. Für gewöhnlich wuchsen die Familienmitglieder, sowie ihre Helfer, in Rondonia auf. Sie kennen sich also seit vielen Jahren. Sie kennen die Eltern und Großeltern von jedem. Es ist eine kleine Welt für sich. Und diese Art menschlichen Umgangs fiel mir wohl deshalb sofort auf, weil auch wir in unserer Tätigkeit sehr von der Familie geprägt sind. Es ist eine Vertrauensebene, die wir kennen und die uns mit den Minern ein Band der Freudschaft knüpfen läßt”, sagt Stefan Kreis. Die Reisen direkt an die Minen sind essentiell, um eine Beziehung auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen basierend zu etablieren.
“Wir möchten zudem mehr über das Land, seine Menschen und die Edelsteine, welche dort gefunden werden, lernen”, sagt Alexander Kreis, einer der zertifizierten Gemmologen bei KREIS Jewellery. Er erklärt weiter: “Man lernt am meisten über Edelsteine, wenn man vor Ort ist und das direkte Gespräch sucht. Die Passion für Edelsteine, die auch wir in uns fühlen, führt uns in den Gespächen ohnehin sehr schell zu dem Thema Edelsteine. So sprechen wir über geographische und geologische Besonderheiten einer Region, welche die Entstehung der Edelsteine beeinflußt und diese unterscheidbar macht – sozusagen den jeweiligen “Fingerabdruck der Genese” entstehen läßt. Der Wissens- und Erfahrugsaustausch läßt uns voneinander lernen.”
weitere Reiseberichte und Bildbeschreibungen
Geschichten aus der Ferne – Teil 7 Rondonia Brasilien 2/3
Geschichten aus der Ferne – Teil 6 Rondonia Brasilien 1/3
Geschichten aus der Ferne – Teil 5 Der Bedarra Opal
Geschichten aus der Ferne – Teil 4 Blue Mountains
Durch die Augen eines Reisenden – Australien 1/2
Durch die Augen eines Reisenden – Australien 2/2
[Die Mine in Rondonia – Bild von KREIS]
[Stefan Kreis in einer Holzhütte mit Rohedelsteinen – Bild von KREIS]
[Eine vielversprechende Stelle für weitere Minenarbeiten – Bild von KREIS]