Geschichten aus der Ferne – Teil 2 Ouro Preto

Ouro preto – Ein im dschungel verstecktes juwel

Ankunft in Belo Horizonte (Brasilien) bei 25°C (77°F) und einer Luftfeuchtigkeit von ungefähr 75%. “Es ist eine wohlfühlsame Abwechslung von dem kalten und nassen Wetter zu dieser Winterjahreszeit in Deutschland,” sagt Alexander Kreis. Dadurch dass Brasilien unter dem Äquator angesiedelt ist und Deutschland oberhalb, sind die Jahreszeiten entgegengesetzt. Belo Horizonte ist die Hauptstadt der Provinz Minas Gerais. Dieses Areal ist ein geschätzter Fundort für Edelsteine wie Turmalin, Aquamarin und Imperial Topaz.

Ein erbe der kunst

“Durch die stadt zu gehen, zwischen all diesen kolonialen Bauten … lassen einen die besondere geschichte spüren.”

Eine Reise in Richtung Südosten der Provinz Minas Gerais führt zu der aus Kolonialzeiten stammenden Stadt Ouro Preto. Eingebettet in die reichhaltige Vegetation Brasiliens und umgeben von Bergen, macht Ouro Preto den Eindruck eines versteckten Juwels. “Das einzige das wir sahen war der brasilianische Dschungel. Wir fuhren eine ganze Weile. Erst ca. 2 km (1.2 miles) bevor die Stadt beginnt, ist sie sichtbar. Wie aus dem Nichts liegt sie einem zu Füßen. Es war eine große Überraschung,” berichtet Alexander Kreis. Er führt fort: “Durch die Stadt zu gehen, zwischen all diesen kolonialen Bauten aus dem 18. Jahrhundert und durch die kleinen Gassen zu schlendern, lassen einen die besondere Geschichte spüren. Sie ist ein stetiger Begleiter auf jedem Schritt. Das ist wohl auch der Grund warum Ouro Preto Teil des UNESCO Weltkulturerbes ist.”

“Ouro Preto” ist portugiesisch und bedeutet “Schwarzes Gold”. Der Name ist auf den Goldrausch zurückzuführen, den die Stadt vor gut 250 Jahren erlebte. Dieser Rausch ist auch der Grund für die opulenten Gebäude und den Ausdruck von Wohlstand. “Ouro Preto nahm eine große Rolle zur Zeit der brasilianischen Baroque Ära ein”, Alexander Kreis führt fort, “und wir können bis heute das historische Vermächtnis sehen, welches an uns weitergegeben wurde.” Er verweist explizit auf die Kirche Saint Francis von Assisi (Church of Saint Francis of Assisi). Sie wurde von einem der führenden Künstler dieser Zeit gestaltet, Antonio Francisco Lisboa (Aleijadinho). Die religiösen Bauten sind extravaganter in ihrem Interior und weichen von den konventionellen Bauten Europas dieser Zeit ab. Der Grund hierführ liegt in einem Edikt des portugisischen Königshauses, das die Etablierung religöser Befehle (“religuous orders” – UNESCO) in Minas Gerais untersagte.

Eine gefeierte Entdeckung

Aber dies ist nicht die einzige Eigenheit die Ouro Preto preisgibt. “Im Jahre 1768 feierte König Joseph I die Entdeckung des Imperial Topaz. Dieser Edelstein zeigt Farben von Rot, Orange, bis hin zu einer Mischung aus Rot-Orange. Es ist ein außergewöhnlich seltener Stein, insbesondere in hoher Qualität”, merkt Alexander Kreis an. Wie das Gemmologische Institut von Amerika (Gemomological Institut of America – GIA) berichtet, “nur 1% bis 2% der geförderten Edelsteine von Ouro Pretos Minen zeigen schleifbare Qualität”. “Seither wurde Imperial Topaz in Pakistan und dem Ural gefunden, aber keiner dieser Funde zeigte die Farbintensität wie sie in Ouro Preto gefunden wird. In dieser Hinsicht sind die Edelsteine um Ouro Preto einzigartig”, erklärt Vanessa Kreis, Gemmologin bei KREIS.

Nach 250 Jahren findet um Ouro Preto kein Minen in signifikanter Größenordnung statt. “Man findet schlichtweg keine Rohedelsteine in ausreichender Qualität, welche die hohen Kosten des Minens rechtfertigen würden. Deshalb ist es über die letzten Jahrzehnte außergewöhnlich schwierig geworden natürliche Imperial Topaze zu kaufen”, erklärt Stefan Kreis.

Mehr zu Imperial Topaz bei GIA.