Bleibende Farben – Turmalin

Der Ursprung der farben

Blumen und ihre Blüten können verwelken, aber die Farben der Edelsteine vergehen nie. So sind Wandmalereien von vor 30.000 Jahren auch noch heute mit bunten Farben verziert, weil die Farben mit zermahlenen Steinen angemischt wurden. Mittlerweile ist es bekannt, welche chemischen Elemente für die Farben der Edelsteine verantwortlich sind. Diese Elemente können Bestandteil des mineralogischen Gitters sein und sind somit ein untrennbarer Bestandteil des Edelsteins.

So stammt zum Beispiel das Grün der Smaragde von Chromspuren. “Das Licht besitzt ein weites Spektrum an Farben. Trifft das Licht auf den Edelstein, so absorbiert das Chrom den grünen Bestandteil des Farbenspektrums. Dies gibt dem Edelstein seine Grüne Farbe. Je mehr Licht von dem Chrom absorbiert wird, desto grüner erscheint der Edelstein und gibt ihm seine einmalige Farbe. Die anderen Farben, die in dem Lichtstrahl enthalten sind, passieren hingegen einfach den Edelstein,” erklärt Alexander Kreis.

Turmaline – der Regenbogen der Edelsteinwelt

Weitere Beispiele wären der Paraiba Turmalin. Dieser erhält seine Farbe durch Kupferpartikel. Chrom Turmalin, auf der anderen Seite, hat ein intensives Grün das selbst die schönsten Smaragde übertreffen kann. Allerdings ist der Name “Chrom Turmalin” eher eine historische Kuriosität, denn die Farbe kommt von Vanadium und nicht von Chrom. Es ist das selbe Element das auch für die Farben der brasilianischen und afrikanischen Smaragde verantwortlich ist.
Eine weitere Variation ist der rote Turmalin. Die so genannten Rubellite. In der Tat, wenn es um die Farben des Turmalins geht, “von tiefen Rottönen zu pastelligem Pink und Pfirsisch …, intensivem Smaragdgrün zu lebhaftem Gelb und tiefen Blautönen, die Farbbreite dieses Edelsteins sucht seines Gleichen,” schreibt das Gemmologische Institut von Amerika (GIA).

Gegeben ihrer klaren und lebendigen Farben sorgten Turmaline von Beginn an für Verwirrung. Als Francisco Spinoza Turmaline im brasilianischen Dschungel entdeckte, war er in dem Glauben Smaragde gefunden zu haben. “Bis zur Entwicklung moderner Mineralogie … identifizierten [die Menschen] sie als andere Edelsteine (Rubin, Saphir, Smaragd, usw.) basierend auf ihrer Farbe,” eräutert das GIA.

Es führt fort: “Die Verwirrung um die Identität dieser Steine ist ebenfalls im Namen reflektiert, welcher von “tormalli” stammt, was widerum “gemischte Steine” [“mixed gems] im Singhalesischen (der Landessprache Sri Lankas) bedeutet. Es ist ein Wort, welches von holländischen Händlern, für vielfarbige, wassergeschmirgelte Murmeln verwendet werden, welche die von ceylonesischen Minern im Edelstein-Kies von Ceylon (jetzt Sri Lanka) gefunden wurden.”

Das minen vergangener zeiten und heute

Turmaline werden an vielen Orten der Erde gefunden. Einige dieser Länder sind Madagaskar, Namibia, Brasilien, Myanmar und die Vereinigten Staaten (USA; Kalifornien). Alle haben ihre Eigenheiten und erfahrene Sammler können aufgrund der Farbe bereits die Herkunftsländer systematisch eingrenzen.

“Einer der frühesten Berichte über Turmalin in Kalifornien stammt aus dem Jahre 1892. … Trotz der amerikanischen Wurzeln, größter Absatzmarkt für Turmaline der damaligen Zeit war China. Viele der pinken und roten Turmaline von San Diego County in Kalifornien wurden nach China verschifft, weil die Kaiserinmutter Tz’u Hsi von diesen Farben besonders angetan war. Dort wurden [die Edelsteine] graviert … um in Schmuck eingesetzt zu werden.” – GIA.

Heute konzentriert sich das Minen hauptsächlich auf Afrika und Lateinamerika, insbesondere Brasilien. Damals wie heute stellt sich das Finden von Edelsteinen mit außergewöhnlich lebendigen Farben und guter Reinheit als  besonderes Hindernis dar. Eine prägende Herausforderung über Jahrhunderte.

 

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Kunst – KREIS Edelsteine

 

[Wechselschließe mit weißen Perlen und Edelstein aus Brasilien – von KREIS]

[Collier mit Edelsteinen aus dem Kongo – von KREIS]