GESCHICHTEN AUS DER FERNE – TEIL 10 ABREISE AUS COLOMBO

ABREISE AUS COLOMBO

Zwei Stunden bevor die Sonne über dem Indischen Ozean auftauchte und Sri Lanka in goldenes Licht hüllte, packten Alexander und Stefan Kreis die bereits präparierten Reiseutensilien in den Wagen. “Unser Ziel war es, das Minengebiet bis zum späten Nachmittag erreicht zu haben. Und einheimische Freunde sollten uns begleiten, denn in der Zielregion würde niemand der englischen Sprache mächtig sein. Das bedeutet, wir bräuchten jemanden, der vom Singhalesischen ins Englische übersetzen kann,” erklärt Alexander Kreis.

Der Zustand der Straßen schwankte zwischen gut ausgebaut und trampelpfadähnlich. “Für gewöhnlich sind die Straßen in gutem Zustand. Verlässt man diese jedoch, so werden sie zu unbefestigten, improvisierten Wegen. Auch die üppig wachsende Vegetation verengt viele Straßenabschnitte und schränkt die Sicht der Autofahrer stark ein.

In Sri Lanka fällt einem auf, dass die Menschen überall dort fahren, wo Platz zu sein scheint. Langsamere Fahrzeuge, wie z. B. die Tuk-Tuks, werden bei jeder sich bietenden Gelegenheit überholt. Selbst dann, wenn dies bedeutet, dass zwei Fahrzeuge auf jeder Seite und zur selben Zeit das Tuk-Tuk überholen. Die Anzahl der Fahrspuren spielt dabei keine Rolle. “Dieser Fahrstil zwingt Busfahrer zum Hupen, bevor sie in eine Kurve hinein fahren. Das akustische Warnsignal für entgegenkommende Fahrer, welche sich aus der Gewohnheit heraus dafür entschieden haben grundsätzlich auf der falschen Straßenseite zu fahren, ist lebenserhaltend. Und ja, dass die Pflanzen in die Straßen hinein wachsen und die Sicht auf viele Straßenabschnitte blockieren, ist auch keine Hilfe beim Autofahren,” führt Alexander Kreis aus.

DIE LÄNDLICHE REGION

Obst und Gemüse, welches an einfachen Ständen entlang der Straßen angeboten werden, sieht man fast überall. Viele auf dem Land lebende Menschen bessern mit Früchten aus dem eigenen Garten ihr Einkommen auf. “Der Geschmack dieser Früchte ist im Vergleich zu denen in Deutschland von deutlich intensiverem Aroma und vor allem von noch mehr Süße geprägt,” sagt Alexander Kreis.
Die Dörfer liegen inmitten üppiger Vegetation. Fernab der Straßen, mitten im Dschungel, sind sie von Weitem kaum zu erkennen. Man hat den Eindruck, als hätten sie sich versteckt.

Geschichten aus der Ferne – Teil 9 Sri Lanka

[Straßenstand außerhalb Colombo’s in Sri Lanka – Bild von KREIS]

[Ankunft in einem Dorf des Minengebiet’s – Bild von KREIS]