GESCHICHTEN AUS DER FERNE – TEIL 11 ZUR MINE

“ES IST KEINE LUXUSKREUZFAHRT” – ALEXANDER KREIS

Das Reisen an einige abgelegene Orte dieser Erde ist nichts für Zartbeseidete. Das lässt sich aus den Erfahrungen von Alexander Kreis schließen.
“Es ist keine Luxus-Kreuzfahrt. Das Leben ist recht simpel gehalten, gelinde gesagt. So kommt es vor, dass man sich das Hotelzimmer mit Ameisen oder handtellergroßen Spinnen teilt, welche auch sehr gerne ins Reisegepäck hinein krabbeln. Oder Affen folgen mir in der Hoffnung in einem günstigen Moment meine Utensilien durchstöbern zu können, in der Hoffnung Essbares zu finden.”
Indirekt wird dieses Verhalten von der einheimischen Bevölkerung sogar gefördert. Darüber kann Stefan Kreis berichten: “Gerne füttern sie Straßenhunde und Affen. Sie stellen für die Tiere sogar Eimer mit Lebensmitteln an die Straße. Und die Tiere, speziell die Affen, haben daraus gelernt und ihre Schüchternheit abgelegt. Ja, sie bringen ihr Begehr sogar sehr selbstbewusst zum Ausdruck!”

EINE ENG VERBUNDENE GEMEINSCHAFT

Aufgrund der besonderen Stellung des Budhismus in Sri Lanka, existiert eine intensiv gelebte “Baumkultur”, welche eine Ehrung des Symbols dieser Religionsgemeinschaft bedeutet. Alexander Kreis erklärt: “Jedes Dorf hat seinen eigenen “Bodhi-Baum”. Dieser ist für gewöhnlich einer der ältesten Bäume des Dorfes und er wird mit einem Zaun umschlossen. Dieser Baum fungiert als zentraler Ort, wo man sich trifft, um alle wichtigen Themen des Zusammenlebens der Dorfgemeinschaft zu besprechen.”

DIE MINE

Saphiere findet man für gewöhnlich nicht in den Bergen, sondern an sekundären Lagerstätten. Gemmologe Alexander Kreis fürht aus: “Das bedeutet, dass die Saphiere in den Bergen entstanden waren, später jedoch durch Regen und andere Naturphänomene aus den Bergen ausgewaschen wurden und sich in den Tälern ansammelten. Deshalb trifft man auch meist in den Tälern auf Minenstrukturen. Normalerweise werden diese Minen von den Familien betrieben, welchen das Land gehört.
Das bedeutet, dass nicht jeder überall minen kann, wenn ihm gerade der Sinn danach steht. “Wildes-Minen” ist streng verboten und wird von den Einheimischen der Region und der Regierung ernst genommen. Es geht dabei sehr stark um den Erhalt der Natur und deren landschaftlichen Verläufe. Daher sind die Minen auch klein gehalten, eben um die Umwelt (im Vergleich zum großflächigen Tagebau) zu schonen.

Klimabedingt sammelt sich in den Minen oft Regenwasser an. Aber mit einem kleinen Gerät lässt sich das Wasser sehr einfach wieder abpumpen. Die Wandstabilisationen in den Minen sind i. d. R. aus Bambus gefertigt. Die generelle Planung und der Bau der jeweiligen Mine basieren auf den Erfahrungen, welche die Miner oft seit Generationen gesammelt und in den Familien weitergegeben haben.

Geschichten aus der Ferne – Teil 10 Abreise aus Colombo

Geschichten aus der Ferne – Teil 9 Sri Lanka

[Alexander and Stefan Kreis auf ihrem weg zu einer Mine für Saphire in Sri Lanka – Bild von KREIS]

[Bild einer Mine für sekundre Lagerstätten – Bild von KREIS]

[Stefan Kreis mit Minenbesitzern am Eingang einer Mine – Bild von KREIS]