GESCHICHTEN AUS DER FERNE – TEIL 12 EINE TYPISCHE MINE

Hier sehen wir das typische Umfeld einer Minerfamilie in Sri Lanka. Im Hintergrund des ersten Fotos erkennt man Anbauflächen für organische Produkte. “Die meisten Früchte werden von den Familien selbst verzehrt. Interessanterweise sieht man auf den Feldern aber nicht in erster Linie Gemüse und Obst, sondern Tee steht im Fokus. Sri Lanka ist berühmt für seine Teesorten, und nachdem wir selbst einige probiert hatten, verwundert uns dies nicht im Geringsten”, erzählt Alexander Kreis.

In der Tat ist die Vielzahl der Teesorten und ihre geschmackliche Vielfalt atemberaubend. Ein paar Sorten, die man in Sri Lanka probieren kann sind Sapphire Oolong, Wiry Pekoe, Blue Pekoe, Tulsi und selbstverständlich der weltbekannte Ceylon Tee. Auch wenn es die gleiche Teesorte ist, so sind geschmackliche Unterschiede, je nach Region aus der der Tee stammt, deutlich erkenbar. Das liegt an der unterschiedlichen mineralogischen Komposition der Erde, die unweigerlich die Teepflanze, und somit ihren Geschmack, beeinflusst.

DEN “SCHATZ” AN’S LICHT HOLEN

ERSTER SCHRITT:

“Gegeben, dass der Boden in den Tälern eine Anhäufung von Erde und Gestein der umliegenden Berge ist, zeigt sich der Boden sehr fein, weich und glänzend. Hier sind keine schweren Maschinen nötig, um das Material aus dem Inneren der Minen an die Oberfläche zu befördern. Eine einfache Schaufel und ein Stab reichen aus. Die gelockerte Erde wird in einen Korb geschüttet und mit Hilfe einer elektrischen Seilwinde an’s Tageslicht befördert”, erklärt Stefan Kreis. Das Material wird so lange neben der Mine platziert, bis genug davon angesammelt wurde, um es zum Waschplatz zu bringen.

ZWEITER SCHRITT:

Die Textur dieses Materials, mit seinem schimmernden Glanz, ist auf dem zweiten Foto gut erkennbar. Und in dieser Erde schlummern die besonderen Schätze. Um die Safire zu bergen, muss das Material zuerst gewaschen werden. Dies geschieht in Wasserbasins mit geregeltem Zu- und Abfluss. Man muss jedoch sehr aufpassen. Denn dadurch, dass die Edelsteine in der Regel klein sind, und das Wasser durch die Erde trüb und grau wird, können nur kleine Mengen auf einmal gewaschen werden.

Gemmologe Alexander Kreis erklärt: “Die beiden Männer nehmen nur kleine Mengen Erde in ihren Korb. Dann lassen sie ein wenig Wasser hinein laufen und separieren unter Zuhilfenahme ihrer Hände die Erde von den Steinen. Weil sie im Wasser nicht viel sehen können, sind sie bei ihrer Arbeit stets sehr umsichtig, damit die kleinen Edelsteine nicht versehentlich in das Basin fallen. Die im Korb übrig gebliebenen Steine werden dann gesammelt und auf Safire hin untersucht. Wegen des vorsichtigen Arbeitens ist dieser Teil der Edelsteinsuche besonders zeitintensiv, und die Menschen beeindrucken mit ihrer Geduld und Behutsamkeit.”